immer dabei im Herbst das Mostobst mit aufzulesen und auszupressen auf dass wir uns dann das nächste Jahr über beim abendlichen Zusammensitzen in der Küche von Bauer Hans an diesem köstliche Trunke aus giebig laben konnten Aber auch das Helfen beim winterlichen Holzmachen im Wald bei der spätsommerlichen Getreideernte beim Heuballen aufgabeln und Kartoffeln mit dem gebrechlichen Vollernter aus dem Ackerboden buddeln gehörte zu dem Programm unserer bäuerlichen und hochgeschätzten Mitarbeit Bei allem Eifer den wir dabei an den Tag legten waren und blieben wir aber in den Augen mancher Bauersleute lange noch die milde belächelten Stadtmenschen Das lag vielleicht auch daran dass wir anfangs mit dem Buch Leben auf dem Lande in der Hand bemüht aber eben doch nicht kenntnisreich und ausdauernd genug waren unser Gärtelein in einen Garten Eden zu verwandeln Auf jeden Fall aber fühlten wir uns als Zugezogene von Anfang an von allen Einheimischen absolut freundlich in die dörfliche Gemeinschaft aufgenommen Gerade mit der Bauernfamilie Zahn insbesondere mit dem liebenswerten Familienpatriarchen Hans Zahn verband uns ein ausgesprochen herzliches und auf gegenseitige Hilfe bauendes nachbarschaftliches Verhältnis Noch heute erinnern wir uns hin und wieder dieser schönen und ereignisreichen Zeit Gerade die gemeinsamen Arbeitseinsätze und die darauf folgenden abendlichen Vesper im Kreise der Familie mit reichlich Hausmacher Wurst und kühlem Apfelmost verliefen immer ausgesprochen unterhaltsam und oftmals in einem für uns manchmal etwas gewöhnungsbedürftig rauen aber nichtsdestotrotz herzlich gemeinten Tonfall

Vorschau Kein schöner Land Seite 116
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