Regentag Sitz an einem Regentage so allein im Stadtcafé Angeknackst die Seelenlage trink ich mein Zitronentee Zeitungsrascheln in der Ecke Wisperstimmen ringsherum Sanfte Klänge von der Decke Kaffeetantenpublikum Zieh an meiner Zigarette inhalier das Nikotin Tiefe Züge fast in Kette rauche ich so vor mich hin Du kannst heutzutage bei deiner Partnersuche in einschlägigen Internetportalen und mit einem bequemen Mausklick dir deinenWunschpartner in den Warenkorb legen Dir kann aber auch das Schicksal freudig in die Hände spielen gerade so wie ich es hier mit lyrischen Worten geschildert habe Ich jedenfalls bin vor mehr als vierzig Jahren meiner heutigen Frau Partnerin und Mutter meiner Kinder im Weinloch in Heidelberg begegnet Wie auch immer eine Bestandsgarantie für eine Beziehung hast du aber weder so noch so Regenprasseln an dem Fenster Donnergrollen in der Ferne Blitze die als Schreckgespenster zucken wie Bengalosterne Pudelnass zur Tür herein Mantel an den Kleiderhaken So stehst du hier fast allein deine Blicke schweifen fragen Setz ich mich an jenen Tisch oder doch zu Mitte hin Unsre Blicke treffen sich nein das hat doch keinen Sinn Hab doch erst die Frau verloren gestern lief sie weinend fort Die ich hatte auserkoren die ich liebte ohne Wort Schönste aller dieser Damen so grazil und zart ihr Mund Fragte sie nach ihrem Namen gleichwohl auch nach dem vom Hund der nun brav an meiner Seite müde mir zu Füßen lag Sie war eine Augenweide oh wie schön war doch der Tag

Vorschau Kein schöner Land Seite 44
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.