Warten auf dich Das Treiben draußen auf der Straße Lärm vom Verkehr da unten dringt leise rauf zu mir Die Spuren auf der Fensterscheibe von meiner platt gedrückten Nase bleiben auf Glas zurück der Ausschau wegen für dich als sinnfällige Zier Warte auf dich seit unzähligen Stunden nipp immer wieder an einem Glas mit rotem Wein Drehe im Zimmer so einsam meine Runden und frage mich in einem fort wo könntest du zu dieser Stund denn nur geblieben sein Lausche nach Schritten auf den Stufen von der Treppe vergeblich auch nach einem Klingelzeichen an der Tür Im Geiste schlag ich ein riskier mit mir die einfältige Wette Ich bleib ab jetzt bestimmt allein verlass mich da getrost auf meine Ahnung und auf mein Gespür Die Wette gilt ich greife nach dem Weine und schenke mir noch manches Gläschen davon ein Doch plötzlich draußen auf der Treppe ich lausche an der Tür und wie ich augenblicklich meine kann eine jener Stimmen die ich hör doch eigentlich nur deine die mit dem unverwechselbaren Timbre und darum mir so wohlvertraut geword ne Frauenstimme sein Alles nimmt ein gutes Ende für den der warten kann Leo N Tolstoi Und wenn dem nicht so ist Vielleicht hört man irgendwann auf zu warten und fängt an zu vergessen irgendwo mal gelesen

Vorschau Kein schöner Land Seite 46
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