Drehleier nach J. F. Unger (1755-1804)

 

Holzschnitt von J.F.Unger (1755-1804)

Das Bild "Drehleierspieler" entnahm ich dem Buch "DIE DREHLEIER-Ihr Bau und ihre Geschichte" von Marianne Bröcker. Es zeigt einen Holzschnitt von Johann Friedrich Unger (1755-1804) der Staatlichen Graphischen Sammlung München.

Urwüchsig und kraftvoll wirkt die Leier auf diesem Bild in den Händen des Musikanten. Was hier vielleicht zur Freude der ZuhörerIinnen  dargeboten wurde,  hatte für den Spieler wahrscheinlich seinen Überlebenszweck. Das ungewöhnliche Aussehen dieser Drehleier, trotz viel Resonanzkörper immer noch mit rustikaler Eleganz in ihrem Äußeren versehen, reizte mich zum "Nachbau" dieses doch recht kurios anmutenden, alten Volksmusikinstrumentes.

 

Drehleier nach J.F. Unger

 

 

Nach hinten geschlossener Tangentenkasten.

Der voluminöse Instrumentenkorpus ist in Ahorn/Fichte gearbeitet. Der übrige Aufbau besteht ebenfalls aus Ahorn, die Stimmwirbel aus europäischem Hartholz wie z.B. Eiche, Buche oder Ahorn. Die Farbgebung erfolgt durch dem Grundieröl beigefügte Erdfarbpigmente. Nach guter Abtrocknung wird die Oberfläche mehrmalig mit Schellack überzogen.

 

Trotz ihres antiquierten Aussehens verfügt diese ungewöhnliche Drehleier mit einer Melodiesaite über einen Tonumfang von zwei chromatischen Oktaven (13/10),  zwei großen Bordunen in C und G und einer Schnarrsaite, deren Steg mehrfach verstellbar ist. Die übrigen Ausstattungsmerkmale sind auf der Eingangsseite meiner Drehleierübersicht nachlesbar.

 

 

Hinterteil

 

Saitenheber u. Tastatur

Zusätzlicher Bedienungskomfort:  

Die Melodiesaite kann während des Spieles mit einem Excenter vom Rad abgehoben werden, ohne dazu den Tangentenkastendeckel zu öffnen, oder den Radschutz abnehmen zu müssen. Es genügt eine kleine Drehung, die beiderseits des Tangentenkastens erfolgen kann. 

 

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